Aktuelles | 08. Oktober 2015

Nach erster Prognose steigen die Gasnetzentgelte 2016 möglicherweise um 6 Prozent und mehr

Da die bundesdeutschen Verteilnetzbetreiber gemäß § 20 EnWG verpflichtet sind, ihre Nutzungsentgelte für das kommende Jahr bis spätestens zum 15. Oktober bekannt zu geben, ist um diesen Stichtag herum regelmäßig eine breite Veröffentlichungswelle zu beobachten. Ein gutes Dutzend Gasnetzbetreiber hat jedoch schon jetzt die Transportgebühren für das Jahr 2016 veröffentlicht. Auch wenn diese Unternehmen erst rund 9 Prozent des belieferbaren Bundesgebiets abdecken, lässt sich anhand des zu beobachtenden Trends eine Prognose zur allgemeinen Entwicklung wagen. Allerdings sind ausnahmslos alle Entgelte mit dem Status „vorläufig“ gekennzeichnet, wie es in den vergangenen Jahren ebenso häufig zu beobachten war. Änderungen zum Jahreswechsel sind somit noch zu erwarten.

Zur Ablei­tung einer Pro­gno­se wer­den vier unter­schied­li­che Abnah­me­fäl­le betrach­tet, wie sie typi­scher­wei­se in Haus­hal­ten, Gewer­be und Indus­trie zu erwar­ten sind. Schon bei der Ana­ly­se eines durch­schnitt­li­chen Sin­gle­haus­halts (7.000 kWh/​a, 6 kW Leis­tung) zeigt sich, dass sich die Netz­nut­zungs­ent­gel­te wohl ver­teu­ern wer­den. Allein die Schles­wig-Hol­stein Netz AG plant in ihrem Stamm­netz eine Redu­zie­rung der Ent­gel­te um knapp 8 Pro­zent auf 2,27 Cent je durch­ge­lei­te­ter Kilo­watt­stun­de Gas. Alle wei­te­ren ver­öf­fent­lich­ten Gebüh­ren stei­gen dage­gen: Bei der Han­se­Werk AG in der Regi­on Meck­len­burg-Vor­pom­mern/­Bran­den­burg (+11,9 %) – die mit 4,14 ct/​kWh auch die höchs­ten Ent­gel­te in die­sem Feld erhe­ben –, außer­dem im gesam­ten Netz­ge­biet der E.DIS AG (+16 % auf 3,96 ct/​kWh) sowie dem Ver­teil­netz der Gas­ver­sor­gung Eisen­hüt­ten­stadt GmbH (+17,3 % auf 2,37 ct/​kWh) sogar um zwei­stel­li­ge Pro­zent­be­trä­ge. Im arith­me­ti­schen Mit­tel kos­tet die durch­ge­lei­te­te Kilo­watt­stun­de im Jahr 2016 bei den betrach­te­ten Unter­neh­men 2,54 ct/​kWh (Sprei­zung: 1,434,14 ct/​kWh), was einer Stei­ge­rung von 6,3 Pro­zent entspricht.

Leich­te Abwei­chun­gen zei­gen sich bei der Ana­ly­se des Abnah­me­falls eines Fami­li­en­haus­halts (20.000 kWh/​a, 11 kW Leis­tung), hier wer­den von der Schles­wig-Hol­stein Netz AG (Stamm­netz ‑8,7 % auf 1,62 ct/​kWh), Neu­müns­ter ‑0,9 % auf 1,59 ct/​kWh) und der TEN Thü­rin­ger Ener­gie­net­ze GmbH (-0,7 % auf 1,89 ct/​kWh) in drei Netz­ge­bie­ten die Ent­gel­te für 2016 gesenkt. Eine Stei­ge­rung um 10 Pro­zent und mehr lässt sich bei vier Unter­neh­men beob­ach­ten, die stärks­te Erhö­hung nimmt auch hier die GV Eisen­hüt­ten­stadt GmbH (+20,1 % auf 1,69 ct/​kWh) vor. Durch den höhe­ren Ver­brauch lie­gen die Gebüh­ren für die ein­zel­ne Kilo­watt­stun­de im Mit­tel bei 1,84 ct/​kWh (Sprei­zung: 1,073,09 ct/​kWh), was einer Stei­ge­rung um 6,7 Pro­zent gegen­über 2015 ent­spricht. Der höchs­te Preis fin­det sich dabei wie­der­um bei der Han­se­Werk AG (+12,6 %).

Deut­li­cher trifft es nach der ers­ten Pro­gno­se höhe­re Abnah­me­fäl­le. Ein Gewer­be­be­trieb mit einem Jah­res­ver­brauch von 200.000 kWh (125 kW Leis­tung) muss mit 8,2 Pro­zent höhe­ren Ent­gel­ten rech­nen, im arith­me­ti­schen Mit­tel wer­den 1,40 ct/​kWh erho­ben (Sprei­zung: 0,862,39 ct/​kWh). Ansons­ten zeigt sich ein sehr ähn­li­ches Bild zu den nied­ri­ge­ren Ver­bräu­chen: Die Schles­wig-Hol­stein Netz AG senkt als ein­zi­ges Unter­neh­men die Ent­gel­te (-9,2 % auf 1,22 ct/​kWh), die stärks­te Erhö­hung ist bei der GV Eisen­hüt­ten­stadt GmbH zu beob­ach­ten (+22,3 % auf 1,37 ct/​kWh) und die höchs­ten Trans­port­ge­büh­ren erhebt mit 2,39 ct/​kWh wie­der die Han­se­Werk AG (+13,1 %).

Den ers­ten Zah­len zufol­ge müs­sen sich Indus­trie­kun­den auf die höchs­te Teue­rungs­ra­te ein­stel­len. Beim Abnah­me­fall von 5 Mio. kWh/​a (Leis­tung 1.450 kW, RLM) stei­gen die Durch­lei­tungs­ge­büh­ren rech­ne­risch um 9,6 % auf 0,75 ct/​kWh, was einer Mehr­be­las­tung von 3.273 Euro im Jahr ent­spricht. Erneut sticht die GV Eisen­hüt­ten­stadt GmbH mit einer Erhö­hung um 25,4 % auf 0,86 ct/​kWh her­vor. Die höchs­ten Ent­gel­te berech­net mit 1,42 ct/​kWh die Han­se­Werk AG (+14,4 %), eine Sen­kung nimmt neben der Schles­wig-Hol­stein Netz AG (-1,9 % auf 0,75 ct/​kWh) nur die Ava­con AG (Hoch­druck) vor (-6 % auf 0,27 ct/​kWh), die nur leis­tungs­ge­mes­se­ne Kun­den ans Hoch­druck­netz ange­schlos­sen hat. Dage­gen erhö­hen fünf Ver­teil­netz­be­trei­ber die Gebüh­ren um mehr als 10 Prozent.

Vor­läu­fi­ge Ver­teil­netz­ent­gel­te 2016 – Ver­än­de­rung gegen­über 2015 in Prozent

Abnah­me­fall: Indus­trie, RLM, 5 Mio. kWh, 1.450 kW Leistung

Da die Pro­gno­se kei­ne reprä­sen­ta­ti­ve Stich­pro­be dar­stellt, bleibt abzu­war­ten, ob sich die­se Ten­denz der Ent­gelt­ent­wick­lung bei den übri­gen Netz­be­trei­bern eben­falls abzeich­nen wird. Die bis jetzt bekann­ten Ankün­di­gun­gen der vor­ge­la­ger­ten Fern­lei­tungs­netz­be­trei­ber las­sen jedoch ver­mu­ten, dass sich allen­falls noch der Pro­zent­wert ändern wird, ver­mut­lich jedoch nicht das Vorzeichen.

Metho­dik: Alle Prei­se ver­ste­hen sich net­to. Die Durch­schnitts­wer­te wur­den rein arith­me­tisch ermit­telt und nicht nach Netz­grö­ße gewich­tet. Der spe­zi­fi­sche Kilo­watt­stun­den­preis setzt sich zusam­men aus den Netz­kos­ten (Arbeits­preis + auf die Jah­res­ar­beit umge­leg­ter Grund­preis) und den Kos­ten für Mes­sung und Abrech­nung (eben­falls auf die Jah­res­ar­beit umge­legt). Bei Ent­gel­ten für leis­tungs­ge­mes­se­ne Abneh­mer wur­de auch der Leis­tungs­preis auf die Jah­res­ar­beit umgelegt.

EdiEa­ter für feh­ler­freie EDIFACT-Marktkommunikation

Im Rah­men ener­gie­wirt­schaft­li­cher Geschäfts­pro­zes­se wer­den täg­lich mas­sen­haft elek­tro­ni­sche Daten nach dem EDI­FACT-Stan­dard aus­ge­tauscht, die vor ihrer Wei­ter­ver­ar­bei­tung auf feh­ler­haf­te Inhal­te über­prüft und gege­be­nen­falls berei­nigt wer­den müs­sen. Was bei manu­el­ler Bear­bei­tung gro­ßen Auf­wand bedeu­tet und viel Zeit in Anspruch nimmt, erle­digt der EdiEa­ter in nur weni­gen Augenblicken.

Der Web­ser­vice, den ene't im Zusam­men­ar­beit mit dem Part­ner­un­ter­neh­men ArcMind GmbH anbie­tet, erkennt sowohl Unrich­tig­kei­ten in der Syn­tax (inklu­si­ve ehe­ma­li­ger Modell­feh­ler“) als auch Anwen­dungs­feh­ler. Iden­ti­fi­ziert der EdiEa­ter Feh­ler, die sich nicht ein­deu­tig zuord­nen las­sen, erhält der Anwen­der zusätz­lich soge­nann­te War­nun­gen“. Die Prüf­ergeb­nis­se wer­den anschlie­ßend in einem über­sicht­li­chen HTML-Report dar­ge­stellt. Die gra­fi­sche Auf­be­rei­tung lässt schnell erken­nen, an wel­cher Stel­le die unter­such­te Nach­richt inkor­rek­te Daten ent­hält und zu wel­cher Feh­ler­grup­pe die­se gehö­ren. Die Glie­de­rung des Reports in ver­schie­de­ne Seg­men­te und die farb­li­che Kenn­zeich­nung von Feh­lern garan­tie­ren opti­ma­le Übersichtlichkeit.

Da alle Repor­te auch unmit­tel­bar an den Absen­der der unter­such­ten Nach­rich­ten über­mit­telt wer­den kön­nen, unter­stützt der EdiEa­ter zusätz­lich die bis­lang oft­mals lang­wie­ri­ge bila­te­ra­le Klä­rung. Bei der Über­prü­fung eige­ner erstell­ter Nach­rich­ten kann das Pro­gramm zudem als wert­vol­les Instru­ment zur Qua­li­täts­si­che­rung ein­ge­setzt werden.

Sie möch­ten auch vom EdiEa­ter pro­fi­tie­ren? Wir bera­ten Sie ger­ne. Ihr Ansprech­part­ner ist Herr Alex­an­der Lin­zen (Tel.: 02433 52601 – 301, E‑Mail: linzen@​enet.​eu).

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