Aktuelles | 09. Januar 2015

Alle veröffentlichten endgültigen Netzentgelte in den ene't Datenbanken enthalten

Die Mehrzahl der deutschen Stromverteilnetzbetreiber (698) hat die endgültigen Netzentgelte für das Jahr 2015 bekannt gegeben. Da es sich bei den Netzbetreibern ohne bisherige Bekanntgabe überwiegend um kleinere Unternehmen handelt, liegen bereits für über 98 Prozent aller Postleitzahl-Ort-Kombinationen neue Netzpreise vor. Die Mitte Oktober veröffentlichten und zunächst als vorläufig deklarierten Entgelte wurden dabei in mehr als jedem dritten Netzgebiet noch einmal angepasst. In 207 Netzgebieten wurde der vorläufige Wert angehoben (ø 1,6 %), in 253 Gebieten wurde er nach unten korrigiert (ø -1,3 %). Die signifikantesten Korrekturen finden sich bei den Gemeindewerken Peißenberg (-31,4 % bzw. -2,19 ct/kWh) und der Elektrizitätsgenossenschaft Vogling & Angrenzer (+17,5 % bzw. 0,88 ct/kWh).

Alle genann­ten Wer­te gel­ten für den durch­schnitt­li­chen jähr­li­chen Ver­brauch eines Fami­li­en­haus­halts (4.000 kWh) und wur­den mit der ene't Daten­bank Netz­nut­zung Strom ermit­telt (Stand: 8. Janu­ar). Alle Netz­ent­gel­te ver­ste­hen sich als Net­to-Wer­te inklu­si­ve Messkostenkomplex.

Nie­der­span­nungs­sei­ti­ger Strom­trans­port 2015 leicht teurer

Die postort­ba­sier­te Betrach­tung der zunächst vor­läu­fi­gen Ent­gel­te für 2015 ließ bereits erken­nen, in wel­che Rich­tung sich die Trans­port­ge­büh­ren im neu­en Jahr ent­wi­ckeln wür­den: nach oben. Die Ana­ly­se der nun vor­lie­gen­den end­gül­ti­gen Prei­se zeigt, dass sich an die­sem Trend nichts ändert. Trotz zahl­rei­cher nach­träg­li­cher Preis­än­de­run­gen weicht der neu ermit­tel­te Kos­ten­zu­wachs im gesamt­deut­schen Schnitt kaum vom Ende Okto­ber errech­ne­ten Wert ab (-0,2%). Wäh­rend für die Netz­nut­zung im Jahr 2014 noch 6,81 ct/​kWh anfie­len, kos­tet die­sel­be Men­ge durch­ge­lei­te­ten Stroms seit dem 1. Janu­ar 7,03 ct/​kWh. Dies ent­spricht einer durch­schnitt­li­chen Stei­ge­rung von 3,2 Pro­zent bzw. 0,22 ct/​kWh. Dabei sind rund 480 Netz­ge­bie­te von stei­gen­den Gebüh­ren betrof­fen, in 75 davon bewe­gen sich die Ver­teue­run­gen im zwei­stel­li­gen Bereich. Sin­ken­de Gebüh­ren fin­den sich dage­gen in 341 Netz­ge­bie­ten, die Zahl der Ermä­ßi­gun­gen von mehr als 10 Pro­zent liegt noch nicht ein­mal bei 40.

End­gül­ti­ge Netz­ent­gel­te für das Jahr 2015 in Euro/​Jahr (Fami­li­en­haus­halt, 4.000 kWh/​Jahr)

Mit einem Kos­ten­plus von 28,2 Pro­zent legen die Gebüh­ren bei den Stadt­wer­ken Wol­mir­stedt am deut­lichs­ten zu, der Netz­zu­gang kos­tet dort aktu­ell 7,62 ct/​kWh. Ein hoher Preis­an­stieg ist dane­ben im Netz der Gebrü­der Eirich GmbH (+24,1 % auf 6,74 ct/​kWh) und der Wer­ra­en­er­gie (+23,5 % auf 7,51 ct/​kWh) zu ver­zeich­nen. Von den grö­ße­ren Ver­teil­netz­be­trei­bern fal­len unter ande­rem zwei ins Auge: Zum einen die Schles­wig-Hol­stein Netz AG, die die zunächst bekannt gege­be­nen Netz­prei­se erneut her­auf­setzt und seit Jah­res­be­ginn über­durch­schnitt­li­che 8,59 ct/​kWh (+19,8 %) in Rech­nung stellt. Zum ande­ren der Betrei­ber Net­ze BW, der den vor­läu­fi­gen Preis (6,99 ct/​kWh) bei­be­hält und nun 13,4 Pro­zent mehr veranschlagt

Als füh­rend bei den Ver­güns­ti­gun­gen zeigt sich unter­des­sen die Strom­ver­sor­gung Greifs­wald, die zum Jah­res­wech­sel das Netz (ehem. E.DIS AG) in Wack­erow über­nimmt und dort den Preis an ihr übli­ches Niveau anpasst. So sinkt er von 9,34 ct/​kWh auf 5,09 ct/​kWh und damit um gan­ze ‑45,5 Pro­zent. Dane­ben redu­zie­ren sich die Gebüh­ren im Netz der SWR Ener­gie (-24,3 % auf 5,92 ct/​kWh) und im Netz der Stadt­wer­ke Bruns­büt­tel (-22,6 % auf 5,55 ct/​kWh). Güns­ti­ger wird der Strom­trans­port zudem bei den Stadt­wer­ken Mar­burg, die in Mar­burg und Ebs­dor­fer­grund das Netz der Ener­gie­Netz Mit­te über­neh­men. Mit einem ver­an­schlag­ten Ent­gelt von 5,51 ct/​kWh liegt die Ermä­ßi­gung hier bei rund ‑21,0 Pro­zent. In den übri­gen Netz­ge­bie­ten der mar­bur­ger Stadt­wer­ke sinkt das Ent­gelt um immer­hin 5,2 Prozent.

Ver­än­de­rungs­ana­ly­se der end­gül­ti­gen Netz­ent­gel­te für 2015 (Fami­li­en­haus­halt, 4.000 kWh/​Jahr)

Netz­ent­gel­te in der Mit­tel­span­nung stei­gen merk­lich an

Wie die Aus­wer­tung der end­gül­ti­gen Netz­ent­gel­te für eine jähr­li­che Durch­lei­tungs­men­ge von 1,25 Mio. kWh (instal­lier­te Leis­tung: 500 kW) zeigt, stei­gen die Gebüh­ren im Mit­tel­span­nungs­be­reich im Schnitt erneut stär­ker an, als im Nie­der­span­nungs­be­reich. Obwohl die Netz­be­trei­ber auch hier von der Mög­lich­keit nach­träg­li­cher Preis­kor­rek­tu­ren Gebrauch machen (in 193 Netz­ge­bie­ten, wur­den die Prei­se um durch­schnitt­lich 2,2 % her­auf­ge­setzt, in 231 Gebie­ten um ‑2,1 % redu­ziert), weicht der neue Durch­schnitts­wert kaum von dem ab, der sich bereits auf Basis der vor­läu­fi­gen Ent­gel­ten ergab (-0,4%). Die­ser liegt 2015 im Schnitt bei 4,10 ct/​kWh, was im Ver­gleich zum Vor­jahr einen Zuwachs von 6,1 Pro­zent ausmacht.

Der höchs­te Gebüh­ren­an­stieg fin­det sich beim Netz­be­trei­ber Ener­vie Asset­Net­Work (+56,2 % auf 4,36 ct/​kWh), sowie den Stadt­wer­ken Schwer­te (+49,4 % auf 3,89 ct/​kWh) und der EVU Wat­ten­heim (+46,4 % auf 5,61 ct/​kWh), obwohl alle genann­ten Unter­neh­men ihre vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te zum Jah­res­wech­sel noch ein­mal leicht gesenkt haben. Signi­fi­kan­te Rück­gän­ge gibt es dage­gen im Netz der Stadt­wer­ke Bruns­büt­tel (-34,1 % auf 2,42 ct/​kWh), der Stadt­wer­ke Ram­stein-Mie­sen­bach (-32,2 % auf 3,51 ct/​kWh) und der Stadt­wer­ke Kel­heim (-27,0 % auf 2,94 ct/​kWh).

Dane­ben erge­ben sich wei­te­re mit­un­ter deut­li­che Kos­ten­re­du­zie­run­gen durch Kon­zes­si­ons­wech­sel, bei­spiels­wei­se in den Netz­ge­bie­ten, die von der Ava­con AG an die West­netz über­ge­hen oder in den Postor­ten, in denen die Thü­rin­ger Ener­gie­net­ze das Netz an die SÜC Ener­gie ver­liert. Hier sin­ken die Gebüh­ren jeweils um ‑24,1 Pro­zent bzw. ‑18,3 Pro­zent auf 3,58 ct/​kWh bzw. 3,36 ct/​kWh.

Betrach­tet wur­de bei allen Ana­ly­sen der­je­ni­ge Netz­be­trei­ber, der je Post­ort die größ­te Flä­chen­ab­de­ckung erzielt.

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