Aktuelles | 30. Oktober 2013

ene't Datenbanken enthalten alle veröffentlichten Netzentgelte

In der vergangenen Woche hat die Analyse der vorläufigen Netznutzungsentgelte Strom und Gas für das Jahr 2014 erste Tendenzen der Kostenentwicklung erkennen lassen (vgl. Newsletter „Netznutzung Strom und Gas“). Die Gebietsabdeckung Gesamtdeutschlands lag zu diesem Zeitpunkt bei nahezu 80 Prozent. Mit Stand zum 30. Oktober enthalten die ene't Datenbanken Netznutzung Strom und Netznutzung Gas alle bis dato veröffentlichten Netzentgelte für das kommende Jahr. Eine aktuelle Analyse der Durchleitungsgebühren für Strom und Gas zeigt, ob sich der Trend bestätigt.

Netz­ent­gel­te im Nie­der­span­nungs­netz stei­gen deut­li­cher als zunächst angenommen

Eine neu­er­li­che Aus­wer­tung der Daten­bank Netz­nut­zung Strom bestä­tigt den all­ge­mei­nen Trend, den die ers­te Ana­ly­se der erfass­ten Netz­ent­gel­te für 2014 zeig­te, ergibt jedoch einen deut­li­che­ren Preis­aus­schlag. Mit dem Erfas­sungs­stand vom 30. Okto­ber 2013 sind in der Daten­bank alle frist­ge­recht ver­öf­fent­lich­ten Netz­nut­zungs­ent­gel­te für die Strom­net­ze ent­hal­ten. Dies ent­spricht 81,4 Pro­zent der Net­ze und 86,2 Pro­zent der Netz­be­trei­ber. Auf Gesamt­deutsch­land bezo­gen erreicht der Daten­be­stand damit eine Gebiets­ab­de­ckung von 98,9 Prozent.

Zur bes­se­ren Ver­gleich­bar­keit wird für die Ana­ly­se wie­der ein typi­scher Abnah­me­fall zugrun­de gelegt. Betrach­tet wird erneut ein durch­schnitt­li­cher Fami­li­en­haus­halt mit einem Jah­res­strom­ver­brauch von 4.000 kWh. Basie­rend auf die­ser Annah­me zeigt sich im bun­des­deut­schen Durch­schnitt eine Erhö­hung der Netz­nut­zungs­ent­gel­te (inklu­si­ve Kos­ten für Mes­sung und Abrech­nung) um 2,9 Pro­zent. Dies ent­spricht einer Erhö­hung um 0,18 ct/​kWh. Durch­schnitt­lich wer­den für die Durch­lei­tung einer Kilo­watt­stun­de im Nie­der­span­nungs­netz somit 6,46 Cent an Durch­lei­tungs­ge­büh­ren erhoben.

Im Ver­gleich zum Jah­res­wech­sel 2012/2013 fällt die Stei­ge­rung somit immer noch mode­rat aus. Trotz­dem erhöht sich die Strom­rech­nung des hier betrach­te­ten Mus­ter­haus­halts allei­ne durch die gestie­ge­nen Netz­ge­büh­ren im Durch­schnitt um 7,2 Euro pro Jahr.

Die Preis­ent­wick­lung in den ein­zel­nen Netz­ge­bie­ten fällt dabei unein­heit­lich aus. In 75 Net­zen blei­ben die Ent­gel­te im Jahr 2014 unver­än­dert. Sen­kun­gen sind dage­gen in 298 Gebie­ten aus­zu­ma­chen. Im Durch­schnitt fal­len die Gebüh­ren hier um 6,2 Pro­zent. 50 Betrei­ber sen­ken sie um mehr als 10 Pro­zent. Den stärks­ten Nach­lass gibt es im Netz­ge­biet Markt Thün­gen zu ver­zeich­nen. Hier sin­ken die Ent­gel­te um 41 Pro­zent auf den Wert von 4,68 ct/​kWh, was deut­lich unter dem Durch­schnitt liegt. Die güns­tigs­ten Gebüh­ren fin­den sich im Netz­ge­biet der TWS Netz GmbH, hier sin­ken sie um 25 Pro­zent auf 3,40 ct/​kWh.

Gebüh­ren­an­he­bun­gen las­sen sich dage­gen in 551 Netz­ge­bie­ten aus­ma­chen. Durch­schnitt­lich stei­gen die Ent­gel­te um 8,5 %, bei 176 Betrei­bern um 10 Pro­zent oder mehr. Spit­zen­rei­ter sind die Stadt­wer­ke Wedel (Netz­ge­biet Hasel­dor­fer Marsch), mit einer Stei­ge­rung von 69,3 Pro­zent fin­det sich bei die­sem Betrei­ber die stärks­te Erhö­hung auf 7,00 ct/​kWh in 2014. Damit liegt das neue Ent­gelt deut­lich über dem Durch­schnitt der bun­des­deut­schen Netz­be­trei­ber. Die höchs­ten Ent­gel­te las­sen sich im Netz­ge­biet des Elek­tri­zi­täts­wer­kes Hin­de­lang eG aus­ma­chen, wo sie bei 10,20 ct/​kWh lie­gen wer­den (+13,4 %).

Ver­än­de­rungs­ana­ly­se der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te Strom für 2014 (4.000 kWh/​Jahr)

Mit­tel­span­nungs­sei­ti­ger Strom­trans­port bleibt teurer

Wie bereits berich­tet, zeig­te die Aus­wer­tung der Netz­nut­zungs­ent­gel­te für 2013 deut­li­che Unter­schie­de in der Aus­ge­stal­tung der Preis­an­pas­sun­gen in den unter­schied­li­chen Span­nungs­ebe­nen. Mit­tel­span­nungs­sei­tig wur­den deut­li­che­re Erhö­hun­gen vor­ge­nom­men als bei der Strom­durch­lei­tung im Nie­der­span­nungs­netz. Auch bei der Ent­wick­lung der Ent­gel­te für das Jahr 2014 (inklu­si­ve Mess- und Abrech­nungs­kos­ten) zeig­te eine ers­te Aus­wer­tung der Daten­bank Netz­nut­zung Strom eine ver­gleich­ba­re Tendenz.

Wie­der­um wird in einer neu­er­li­chen Ana­ly­se der Abnah­me­fall eines gewerb­li­chen Strom­ver­brau­chers mit einem Jah­res­be­darf von 1,25 Mio. Kilo­watt­stun­den bei einer Anschluss­leis­tung von 500 kW betrach­tet. Dar­auf basie­rend lässt sich eine Stei­ge­rung der Durch­lei­tungs­ge­büh­ren um 5,2 Pro­zent errech­nen. Somit fällt die Kos­ten­an­he­bung wesent­lich höher aus als im vor­her betrach­te­ten Abnah­me­fall im Nie­der­span­nungs­netz. Für jede trans­por­tier­te Kilo­watt­stun­de wer­den im Bun­des­durch­schnitt 3,77 Cent fäl­lig, was einem Plus von 0,19 ct/​kWh ent­spricht. Für den hier betrach­te­ten Mus­ter­be­trieb bedeu­tet das bei jähr­li­chen Mehr­kos­ten von 2.375 Euro eine nicht uner­heb­li­che Belastung.

In 71 Mit­tel­span­nungs­netz­ge­bie­ten blei­ben die Nut­zungs­ent­gel­te dabei im nächs­ten Jahr unver­än­dert gegen­über 2013. In 253 Gebie­ten sen­ken Netz­be­trei­ber ihre Durch­lei­tungs­ge­büh­ren, im Durch­schnitt ver­rin­gern sich die Ent­gel­te um 7,3 Pro­zent. In 61 Netz­ge­bie­ten sin­ken die Ent­gel­te dabei um 10 Pro­zent oder mehr. Den stärks­ten Nach­lass ver­zeich­net die Mit­tel­hes­sen Netz GmbH, in deren Netz sich die Gebüh­ren um 50,8 Pro­zent auf dann 1,74 ct/​kWh redu­zie­ren. Am güns­tigs­ten ist die Durch­lei­tung dage­gen im Netz­ge­biet der Stadt­wer­ke Schwen­ti­nen­tal. Hier wer­den ab 2014 1,42 Cent je Kilo­watt­stun­de erho­ben (-4,4 %).

Es über­wie­gen jedoch die Erhö­hun­gen. 577 Betrei­ber heben die Ent­gel­te um durch­schnitt­lich 11,7 Pro­zent an. In 256 Netz­ge­bie­ten stei­gen die Abga­ben dabei um mehr als 10 Pro­zent. Die höchs­ten Ent­gel­te wer­den im nächs­ten Jahr im Netz der Netz­ge­sell­schaft Bit­ter­feld-Wol­fen fäl­lig, dort kos­tet die Durch­lei­tung einer Kilo­watt­stun­de 8,46 Cent (kei­ne pro­zen­tua­le Ver­än­de­rung). Die deut­lichs­te Stei­ge­rung fin­det sich dage­gen im Netz­ge­biet der Ener­gie­ver­sor­gung Titi­see-Neu­stadt GmbH sowie der Ver­sor­gungs­be­trie­be Bor­des­holm. Hier stei­gen die Ent­gel­te um 107,8 bezie­hungs­wei­se 107,7 Pro­zent auf 3,28 und 4,31 ct/​kWh.

Ver­än­de­rungs­ana­ly­se der vor­läu­fi­gen Netz­ent­gel­te Strom für 2014 (1,25 Mio. kWh/​Jahr)

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