Aktuelles | 26. Oktober 2015

Trend bestätigt sich: Netzentgelte steigen 2016 deutlich

Der größte Teil der bundesdeutschen Verteilnetzbetreiber hat inzwischen die vorläufigen Entgelte für das Jahr 2016 bekannt gegeben. Für 678 Unternehmen liegen die Durchleitungsgebühren bereits in der aktuellen Datenbank Netznutzung Strom vor. Da die Netze dieser Betreiber 99,1 Prozent der bundesweiten Postleitzahl-Ort-Kombinationen abdecken, dürften sich die noch fehlenden Betreiber im allgemeinen Trend allenfalls noch minimal auswirken.

Wie sich bereits in den ers­ten Daten­ana­ly­sen der ver­gan­ge­nen Woche gezeigt hat, müs­sen Ver­trie­be im kom­men­den Jahr mit im Schnitt deut­lich stei­gen­den Netz­ent­gel­ten kal­ku­lie­ren, was sich ver­mut­lich mit­tel­fris­tig auch auf die Ver­brau­cher­prei­se aus­wir­ken dürf­te. Wie stark die Ent­gel­te stei­gen, hängt stark vom betrach­te­ten Abnah­me­fall ab, die Span­ne reicht dabei von einer mode­ra­ten Stei­ge­rung von 2,3 Pro­zent bei einem klei­ne­ren Gewer­be­be­trieb bis hin zu mehr als 8 Pro­zent höhe­ren Ent­gel­ten für einen Industriebetrieb.

Um zu beur­tei­len wie aus­sa­ge­kräf­tig ein sol­cher Mit­tel­wert ist, lohnt der direk­te Ver­gleich die­ses rein rech­ne­risch ermit­tel­ten Durch­schnitts­werts, in dem alle Netz­be­trei­ber gleich­wer­tig betrach­tet wer­den, mit einem gewich­te­ten Schnitt. Dar­in haben die­je­ni­gen Unter­neh­men ein grö­ße­res Gewicht auf das Durch­schnitts­ent­gelt, die mehr Post­leit­zahl-Ort-Kom­bi­na­tio­nen in ihrem Netz­ge­biet ange­bun­den haben. Der so ermit­tel­te Wert lässt eine zuver­läs­si­ge­re Pro­gno­se auf die bun­des­wei­te Ent­wick­lung zu.

Durch­schnittVer­än­de­rung
arith­me­tisch
Ver­än­de­rung
gewich­tet
Abnah­me­fallVer­brauch
in kWh
Leis­tung
in kW
Benut­zungs-
dau­er in h
Spannungs­ebene%ct/​kWhEnt­gelt 2016
in ct/​kWh
%ct/​kWhEnt­gelt 2016
in ct/​kWh
Haus­halt1.500NS_​o_​LM7,30,679,877,90,7510,33
Haus­halt4.000NS_​o_​LM4,60,327,335,40,397,55
Gewer­be40.000NS_​o_​LM2,30,135,953,20,196,04
Gewerbe/​Indus­trie100.00035> 2.500NS_​m_​LM5,40,295,735,90,325,77
Gewerbe/​Indus­trie100.00050< 2.500NS_​m_​LM5,40,336,405,70,356,43
Gewerbe/​Indus­trie400.000150> 2.500MS_​m_​LM8,40,334,318,80,364,45
Gewerbe/​Indus­trie400.000200< 2.500MS_​m_​LM8,50,374,698,80,394,86

Unab­hän­gig davon, wel­cher Durch­schnitts­wert für 2016 ange­legt wird, zeigt sich, dass beson­ders sehr gerin­ge und rela­tiv hohe Jah­res­ar­beit von einer deut­li­chen Stei­ge­rung der Durch­lei­tungs­ge­büh­ren betrof­fen sein wird. Wie sich die Ent­wick­lung der Ent­gel­te geo­gra­phisch dar­stellt, soll der Abnah­me­fall eines klei­nen Gewer­be­be­triebs in der Nie­der­span­nung (ohne Leis­tungs­mes­sung) mit einem Jah­res­ver­brauch von 40.000 kWh demons­trie­ren. Anders, als nach der Bekannt­ga­be der Trans­port­netz­ent­gel­te der vor­ge­la­ger­ten Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber viel­leicht zu erwar­ten gewe­sen wäre, ist die Regel­zo­ne von 50Hertz nicht über­mä­ßig von ange­ho­be­nen Ver­teil­netz­ent­gel­ten betrof­fen. Zwar fin­den sich in Sach­sen und im west­li­chen Meck­len­burg-Vor­pom­mern Stei­ge­run­gen von bis zu 5 Pro­zent, doch die stärks­ten Teue­run­gen sind in den Regel­zo­nen von Trans­netBW und Ampri­on zu beob­ach­ten, zudem in Schles­wig-Hol­stein (Ten­neT). In Bran­den­burg sin­ken die Ent­gel­te im Netz der E.DIS AG sogar leicht.

Vor­läu­fi­ge Ver­teil­netz­ent­gel­te 2016 – Ver­än­de­rung gegen­über 2015 in Prozent

Abnah­me­fall: Gewer­be, Nie­der­span­nung ohne Leis­tungs­mes­sung, 40.000 kWh/​a

Die größ­te Teue­rung — abge­se­hen von einem ein­zel­nen Are­al­netz — lässt sich im Strom­netz der KWH Netz GmbH ver­zeich­nen, die Durch­lei­tungs­ge­büh­ren des baye­ri­schen Betrei­bers stei­gen um 44,5 Pro­zent auf 7,37 ct/​kWh. Ins­ge­samt erhö­hen 9 Unter­neh­men in 31 betrof­fe­nen Postor­ten um mehr als 25 Pro­zent. In rund 1.400 wei­te­ren Postor­ten ver­teu­ern sich die Ent­gel­te um mehr als 10 Pro­zent, im 93 Postor­ten ändert sich vor­erst nichts. Die höchs­ten Ent­gel­te wer­den 2016 im Kleinst­netz des baye­ri­schen Elek­tri­zi­täts­werks Tau­ber­ret­ters­heim fäl­lig (unver­än­dert 9,83 ct/​kWh), über­trof­fen nur noch von ver­ein­zel­ten Are­al­net­zen der STE­AG oder Nie­der­sach­sen Ports GmbH.

Dem­ge­gen­über ste­hen Ent­gelt­sen­kun­gen in 6.670 Postor­ten, die aller­dings den Gesamt­trend nicht aus­glei­chen kön­nen. Nur in 186 Postor­ten wer­den die Gebüh­ren um 10 Pro­zent oder mehr gesenkt. Die größ­te Redu­zie­rung lässt sich im Netz der Städ­ti­schen Wer­ke Bor­na Netz GmbH (Sach­sen) fest­stel­len, der Preis für die Durch­lei­tung einer Kilo­watt­stun­de sinkt um ‑34,9 Pro­zent auf unter­durch­schnitt­li­che 4,83 ct/​kWh. Eben­falls deut­li­che Sen­kun­gen neh­men die Stadt­wer­ke Breds­tedt – Netz GmbH (-21,6 % auf 5,29 ct/​kWh) in Schles­wig-Hol­stein sowie die Stadt­wer­ke Oer­ling­hau­sen GmbH (-21,5 % auf 4,47 ct/​kWh) in Nord­rhein-West­fa­len vor. Die güns­tigs­ten Netz­ent­gel­te fin­den sich 2016 im Netz der Ener­gie­ver­sor­gung Guben GmbH (-17,4 % auf 2,65 ct/​kWh) in Brandenburg.

Da sämt­li­che ver­öf­fent­lich­ten Netz­ent­gel­te als vor­läu­fig“ gekenn­zeich­net sind, kön­nen sich zum Jah­res­wech­sel durch­aus noch Ände­run­gen erge­ben. Eine Trend­um­kehr ist nach den Erfah­run­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re aller­dings nicht zu erwarten.

Metho­dik: Alle Prei­se ver­ste­hen sich net­to. Die Durch­schnitts­wer­te der Netz­ent­gel­te wur­den nach Netz­grö­ße (Zahl der belie­fer­ten Postor­te) gewich­tet. In der Berech­nung wur­den nur Netz­be­trei­ber berück­sich­tigt, die bereits ein vor­läu­fi­ges Ent­gelt für 2016 bekannt gege­ben haben. Der spe­zi­fi­sche Kilo­watt­stun­den­preis setzt sich zusam­men aus den Netz­kos­ten (Arbeits­preis + auf die Jah­res­ar­beit umge­leg­ter Grund­preis) und den Kos­ten für Mes­sung und Abrech­nung (eben­falls auf die Jah­res­ar­beit umgelegt).

EdiEa­ter für feh­ler­freie EDIFACT-Marktkommunikation

Im Rah­men ener­gie­wirt­schaft­li­cher Geschäfts­pro­zes­se wer­den täg­lich mas­sen­haft elek­tro­ni­sche Daten nach dem EDI­FACT-Stan­dard aus­ge­tauscht, die vor ihrer Wei­ter­ver­ar­bei­tung auf feh­ler­haf­te Inhal­te über­prüft und gege­be­nen­falls berei­nigt wer­den müs­sen. Was bei manu­el­ler Bear­bei­tung gro­ßen Auf­wand bedeu­tet und viel Zeit in Anspruch nimmt, erle­digt der EdiEa­ter in nur weni­gen Augenblicken.

Der Web­ser­vice, den ene't im Zusam­men­ar­beit mit dem Part­ner­un­ter­neh­men ArcMind GmbH anbie­tet, erkennt sowohl Unrich­tig­kei­ten in der Syn­tax (inklu­si­ve ehe­ma­li­ger Modell­feh­ler“) als auch Anwen­dungs­feh­ler. Iden­ti­fi­ziert der EdiEa­ter Feh­ler, die sich nicht ein­deu­tig zuord­nen las­sen, erhält der Anwen­der zusätz­lich soge­nann­te War­nun­gen“. Die Prüf­ergeb­nis­se wer­den anschlie­ßend in einem über­sicht­li­chen HTML-Report dar­ge­stellt. Die gra­fi­sche Auf­be­rei­tung lässt schnell erken­nen, an wel­cher Stel­le die unter­such­te Nach­richt inkor­rek­te Daten ent­hält und zu wel­cher Feh­ler­grup­pe die­se gehö­ren. Die Glie­de­rung des Reports in ver­schie­de­ne Seg­men­te und die farb­li­che Kenn­zeich­nung von Feh­lern garan­tie­ren opti­ma­le Übersichtlichkeit.

Da alle Repor­te auch unmit­tel­bar an den Absen­der der unter­such­ten Nach­rich­ten über­mit­telt wer­den kön­nen, unter­stützt der EdiEa­ter zusätz­lich die bis­lang oft­mals lang­wie­ri­ge bila­te­ra­le Klä­rung. Bei der Über­prü­fung eige­ner erstell­ter Nach­rich­ten kann das Pro­gramm zudem als wert­vol­les Instru­ment zur Qua­li­täts­si­che­rung ein­ge­setzt werden.

Sie möch­ten auch vom EdiEa­ter pro­fi­tie­ren? Wir bera­ten Sie ger­ne. Ihr Ansprech­part­ner ist Herr Alex­an­der Lin­zen (Tel.: 02433 52601 – 301, E‑Mail: linzen@​enet.​eu).

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